

Schulungen
Hier können Sie auf die Schulungen und Informationen zugreifen, die Sie im Rahmen unseres Projekts erhalten haben.
‘Kritische Diskursanalyse’ und ‘Historischer Ansatz zum Diskurs’– Schulungsreihe
Um den im Rahmen unseres Projekts durchgeführten Forschungsarbeiten theoretische und methodische Tiefe zu verleihen, hat unsere Forscherin Assoc. Prof. Dr. Gülsüm Songül Ercan eine umfassende Schulungsreihe mit sechs Sitzungen durchgeführt. In diesen Schulungen, die am 18. August 2023, 21. August 2023, 29. August 2023, 1. September 2023, 18. September 2023 und 25. Januar 2024 stattfanden, erwarb das Projektteam sowohl theoretische als auch praktische Kompetenzen in den Bereichen „Kritische Diskursanalyse (Critical Discourse Analysis)” und „Diskurshistorischer Ansatz (Discourse-Historical Approach)” sowohl theoretische als auch praktische Kompetenzen erworben.
Im ersten Teil der Ausbildung werden die Entstehung und die theoretischen Grundlagen der Kritischen Diskursanalyse (KDA), die Verbindung zwischen Diskurs, Ideologie, Machtverhältnissen und sozialer Struktur sowie die Ansätze von Pionieren wie Norman Fairclough, Teun A. van Dijk und Ruth Wodak ausführlich behandelt. In diesem Zusammenhang wird ein umfassendes theoretisches Fundament vorgestellt, um zu verdeutlichen, wie Texte und Diskurse soziale Machtverhältnisse erzeugen, festigen oder verändern, was das grundlegende Ziel der KDA ist. Anschließend konzentrieren sich die Schulungen auf Wodaks Diskurshistorischen Ansatz (DHA). In diesem Abschnitt wurden die entscheidende Rolle des historischen Kontexts in der Diskursanalyse, die Bedeutung von Diskursen im zeitlichen, sozialen und politischen Kontext sowie grundlegende analytische Instrumente wie „Zuordnungsstrategien” und „Belastungsstrategien” anhand von Beispielen erläutert. Die vielschichtige Struktur des DHA, die eine mehrschichtige Analyse erfordert, trug direkt dazu bei, dass sich das Projektteam insbesondere mit der historischen Entwicklung von Lehrbüchern befasste. Nach der theoretischen Dimension wurden die zu analysierenden Lehrbücher zusammen mit den Teammitgliedern nach Epochen klassifiziert, die sprachlichen und visuellen Elemente für die Analyse vorbereitet, ein für die Diskursanalyse geeignetes Kodierungsschema erstellt und Vorlesungen durchgeführt, die durch Informationen zum historischen Kontext unterstützt wurden. In diesem Prozess wurde ein umfassender Fahrplan sowohl für die qualitative Datenverwaltung als auch für die Festlegung der Diskurs-Kategorien erstellt. Die zweite Phase der Schulungen war vollständig der praktischen Anwendung gewidmet. In diesem Rahmen wurden Beispiele aus den Lehrbüchern einer detaillierten Analyse unterzogen, Diskursstrategien Schritt für Schritt entschlüsselt und anhand praktischer Beispiele gezeigt, wie visueller Diskurs, Charakterdarstellungen, soziale Rollen und Konzeptkonstruktionen entschlüsselt werden können. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, anhand von Beispieltexten und -bildern Zuordnungs- und Ladestrategien auf ihre eigenen Daten anzuwenden. Jede Sitzung wurde durch das intensive Interesse, die qualifizierten Beiträge und die Fragen des Projektteams noch bereichert. Als Ergebnis der Schulungen sind die Teammitglieder nun in der Lage, die theoretische Grundlage der ESÇ, die multidimensionalen Analyse-Schritte der STY und die Methoden zur diskursiven Bewertung der sprachlichen und visuellen Inhalte von Lehrbüchern mit hoher Kompetenz anzuwenden.
Diese Schulungsreihe hat die methodologische Grundlage unseres Projekts gestärkt und einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass Themen wie das Bild der Frau, Geschlechterrollen, Nationenbildung und Modernisierungsdiskurse in Lehrplänen und Lehrbüchern in einem multidimensionalen und wissenschaftlichen Rahmen untersucht werden.




Schulungen zu 'Visuellen Kodierungen' und 'Analyse visueller Elemente'
Im Rahmen unseres Projekts hat unser Forscher Prof. Dr. Çınla Şeker eine umfassende Schulungsreihe bestehend aus drei Sitzungen durchgeführt, um die systematische und wissenschaftliche Analyse visueller Materialien in Lehrbüchern zu verbessern. In diesen Schulungen, die am 29. August 2023, 7. Dezember 2023 und 16. Februar 2024 stattfanden, erwarb das Projektteam sowohl theoretische als auch praktische Kompetenzen zur Auswertung visueller Daten in qualitativen Untersuchungen.
In der ersten Phase der Schulungen hat Şeker die Konzepte, die die Grundlagen des visuellen Analyseprozesses bilden, umfassend behandelt. In diesem Abschnitt wurden folgende Themen behandelt: die Bedeutung der visuellen Kompetenz in der qualitativen Forschung; die Bedeutung visueller Daten (Fotos, Zeichnungen, Tabellen, Symbole) für die Inhaltsanalyse; die Logik der visuellen Kodierung: die Fragen „Was ist zu sehen? “, „Wie wird es dargestellt?’ und „Was repräsentiert es?“; die Bedeutung von Indikatoren wie Repräsentation, Farbe, Körpersprache und Raumnutzung. In diesem Zusammenhang wird betont, dass Bilder nicht nur dekorative Elemente sind, sondern eine wichtige Datenquelle, die Ideologien, soziale Rollen, Werte und Normen des Bildungssystems widerspiegeln. Im theoretischen Teil der Ausbildung werden die in der internationalen Literatur häufig verwendeten visuellen Analyseansätze diskutiert. In diesem Abschnitt werden der Ansatz der Inhaltsanalyse (systematische Klassifizierung von Bildern unter bestimmten Kategorien), der Diskursanalyseansatz (Analyse von Elementen wie Machtverhältnissen, sozialen Rollen, Ausgrenzung und der Produktion von Idealtypen in Bildern) und die geschlechterbezogene Bildanalyse (insbesondere die Sichtbarkeit von Darstellungen von Frauen und Männern, Rollen, Kleidung, Interaktionsformen und Beispiele für Stereotypisierung) diskutiert. Diese Ansätze bildeten eine solide methodische Grundlage für die Ausrichtung des Projekts auf das Frauenbild und die Darstellung von Geschlechterrollen. Im Anschluss an den theoretischen Teil führte das Projektteam unter der Leitung von Şeker praktische Analysen anhand von Bildern aus Lehrbüchern durch. In dieser Phase wurden vielfältige Anwendungen durchgeführt, darunter die Kodierung der Charaktere in den Bildern hinsichtlich Geschlecht, Alter, Ort und Handlung, der Vergleich der sozialen Rollen von Frauen- und Männerfiguren, die Analyse von Berufsdarstellungen, Familienstrukturen, Arbeitsleben und Bildern aus dem öffentlichen Raum, die Auflösung der Bedeutungsbeziehung zwischen Bild und Text sowie die Bewertung der ideologischen und pädagogischen Botschaften der Bilder.
Die aktive Beteiligung des Projektteams während der beiden Sitzungen, die gestellten Fragen und die Diskussionen während des Anwendungsprozesses haben die Schulungen äußerst effizient gemacht. Als Ergebnis dieser Schulungen haben die Teammitglieder mit Hilfe von Methodenwissen auf hohem Niveau gelernt, wie visuelle Daten systematisch kodiert werden, wie visuelle Elemente zusammen mit Text analysiert werden, wie eine geschlechtsspezifische visuelle Analyse durchgeführt wird und wie die pädagogischen und ideologischen Dimensionen der Bilder in Lehrbüchern bewertet werden. Diese mit Unterstützung von Şeker durchgeführten Schulungen waren ein wichtiger Meilenstein für die methodische Grundlage unseres Projekts im Bereich der visuellen Datenanalyse.


'NVivo-15' Grundlagenschulung
Die NVivo-15-Grundlagenschulungsreihe, die mit dem Ziel organisiert wurde, die qualitativen Datenanalyseprozesse unseres Projekts zu stärken und die Forschungskompetenzen unserer Teammitglieder zu verbessern, wurde von unserer Forscherin Dr. Hamide Kılıç erfolgreich durchgeführt. Kılıç bot dem Projektteam am 11. September 2023, 19. September 2023, 27. September 2023, 5. Oktober 2023, 26. Oktober 2023 und 1. November 2023 eine umfassende Schulung mit insgesamt sechs Sitzungen an. Diese Schulungsreihe wurde so konzipiert, dass sie den Anforderungen aller Teammitglieder gerecht wird, von Forschern und Projektassistenten, die gerade erst mit NVivo beginnen, bis hin zu denen, die zu fortgeschrittenen Anwendungen übergehen möchten. Während der Schulung wurden die folgenden grundlegenden Schritte systematisch behandelt:
1. Einführung in NVivo und Projektkonfiguration: Vorstellung der NVivo-Benutzeroberfläche, Erstellung eines neuen Projekts. Konfiguration der Projektdatei. Quellenverwaltung (Text, PDF, Bildübertragung).
2. Kodierungslogik und grundlegende Vorgänge: Offene, deskriptive und analytische Kodierungstechniken. Erstellung von Kodierungshierarchien.
3. Verknüpfung und Analyse von Quellen: Erstellen von Fallbeispielen (Case). Einarbeiten der Teilnehmermerkmale in NVivo. Verknüpfen von Quellen, Codes und Themen
4. Datenvisualisierung und Abfragen: Abfragetypen: Textsuche, Wortfrequenz, Kodierungsabfrage, Matrixabfrage. Bildbasierte Analysetechniken wie Wortwolken, Clusteranalyse, Konzeptkarten.
5. Kodierungsstrategien: Verwendung von NVivo bei der thematischen Analyse komplexer Datensätze. Kodierung zusammenführen, vergleichen, bearbeiten.
6. Projektberichterstattung und Ausgabe: Erstellung von Kodierungsberichten. Methoden zum Exportieren von Daten und Archivieren von Projektdateien
Jede Sitzung war dank der aktiven Beteiligung des Projektteams, der praktischen Anwendung der Methoden und der vertiefenden Diskussionen anhand von Fragen sehr produktiv. In den letzten Sitzungen der Schulung haben die Teammitglieder anhand ihrer eigenen Datensätze Anwendungen durchgeführt, Themen entwickelt, die Integrität der Codes getestet und die Berichterstattungsphasen des Analyseprozesses individuell erlebt. Dieser Prozess hat einen großen Beitrag dazu geleistet, dass die qualitative Datenanalysemethodik unseres Projekts nach einem gemeinsamen Standard durchgeführt werden kann.



Der soziale und politische Wandel in der Türkei von der frühen Republik bis 1960
Im Rahmen unseres Projekts wurde eine weitere Bildungsaktivität erfolgreich durchgeführt. Unsere Forscherin Dr. Hülya Gölgesiz hat unserem Projektteam mit ihrem umfassenden Vortrag „Der soziale und politische Wandel in der Türkei von der frühen Republik bis 1960” am 10. November 2025 eine tiefgreifende und horizonterweiternde Bewertung präsentiert. Gölgesiz behandelte in ihrem Vortrag die Modernisierung der Türkei in einem ganzheitlichen Rahmen und bewertete sowohl den historischen Hintergrund des Wandels vom Osmanischen Reich zur Republik als auch die Auswirkungen der Reformen der frühen Republik auf die soziale Struktur.
Im ersten Teil der Präsentation wurden folgende Themen behandelt: Der Tanzimat- und Islahat-Prozess; der institutionelle Wandel in der Staatsstruktur; die Modernisierung in den Bereichen Repräsentation, politische Teilhabe und Bildung während der zweiten Konstitutionellen Monarchie; Veränderungen in den Bereichen Familie, Bildung, Recht und Verwaltung. In diesem Zusammenhang wurde diskutiert, wie die späte osmanische Zeit den Boden für die Reformen der Republik bereitet hat. Gölgesiz hat die Auswirkungen der in der frühen Republikzeit durchgeführten Reformen auf die Gesellschaftsstruktur unter folgenden Überschriften dargestellt: Vereinheitlichung des Bildungswesens und Zentralisierung der Bildung; Änderung des Alphabets und kulturelle Modernisierung; neues Verständnis von Staatsbürgerschaft, Nationenbildung, Laizismus und öffentliche Identität; politische, rechtliche und institutionelle Neuerungen. In diesem Teil wurde insbesondere auf den Zusammenhang zwischen Bildungspolitik und gesellschaftlichem Wandel hingewiesen. Ein wichtiger Schwerpunkt der Präsentation war die Haltung der frühen Republik gegenüber den Rechten der Frau. Unter diesem Titel wurden die Erlangung politischer Rechte, der verbesserte Zugang von Mädchen zu Bildung, die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum und die Konstruktion eines modernen Frauenbildes, die Neudefinition der Familienstruktur, des Arbeitslebens und der sozialen Rollen behandelt. Diese Bewertungen leisteten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der historischen Dimension des Frauenbildes, einem der Forschungsschwerpunkte unseres Projekts. Im zweiten Abschnitt wird der dynamische Transformationsprozess der Türkei vom Übergang zum Mehrparteiensystem bis in die 1960er Jahre behandelt: die sozialen Auswirkungen der wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen während der Ära der Demokratischen Partei; Urbanisierung, Migration und das Aufkommen neuer sozialer Akteure; die Verbreitung der Massenmedien und der kulturelle Wandel; die politische Atmosphäre und die sozialen Spannungen gegen Ende der 1960er Jahre. Diese umfassende Bewertung verdeutlicht, wie sich die soziopolitische Struktur der Türkei in der Mitte des 20. Jahrhunderts verändert hat.
Die Präsentation wurde durch die aktive Beteiligung des Projektteams, die gestellten Fragen und die Diskussionen noch bereichert. Die Teilnehmer konnten einen umfassenden Überblick über das historische, politische und soziale Panorama der damaligen Zeit gewinnen, ihre historischen Kenntnisse, die in direktem Zusammenhang mit dem theoretischen Rahmen des Projekts stehen, vertiefen und ein stärkeres kontextuelles Verständnis für Themen entwickeln, die mit dem Projekt in Verbindung stehen, wie z. B. das Bild der Frau, Bildungspolitik, Modernisierung und sozialer Wandel. Diese Schulung hat sowohl den akademischen Charakter des Projektprozesses gestärkt als auch das historische Bewusstsein der Teammitglieder für ihren Forschungsbereich geschärft.


Der soziale und politische Wandel in der Türkei vom Mehrparteiensystem bis heute
Die umfassenden Vorträge zum Thema „Der soziale und politische Wandel in der Türkei vom Mehrparteiensystem bis heute”, die von unserem Projektforscher Doç. Dr. Levent Yılmaz am 17., 25. und 27. November 2025 gehalten wurden, haben unserem Projektteam eine tiefgreifende Perspektive für die Analyse des vielschichtigen Wandels in der Türkei geboten.
In seinen Vorträgen behandelte Levent die großen Veränderungen in der politischen Struktur der Türkei seit Beginn des Mehrparteiensystems: Die Ära der Demokratischen Partei und das Streben nach politischem Pluralismus. Der Wandel in den Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft. Die Differenzierung des Wählerverhaltens. Die Auswirkungen der Interventionen von 1960, 1971, 1980 und 1997 auf das politische System. Die Veränderungen im Regierungsverständnis in den 2000er Jahren und das Aufkommen neuer politischer Akteure. In diesem Zusammenhang wurde detailliert bewertet, wie sich die politische Kultur der Türkei im Laufe der Zeit entwickelt hat. In den Vorträgen wurden auch die Veränderungen in der sozialen Struktur der Türkei nach 1950 diskutiert: In diesen Abschnitten wurden die Migrationswellen vom Land in die Stadt und die Kultur der Slums, die Veränderungen in der sozialen Klassenstruktur durch die Urbanisierung, der Einfluss der Medien, der kulturelle Wandel und die Differenzierung der Konsumgewohnheiten, der Anstieg des Bildungsniveaus und die berufliche Diversifizierung sowie die Veränderungen in der Familienstruktur und den Alltagspraktiken behandelt. Diese Abschnitte bilden einen starken Kontext für das Verständnis der soziologischen Dynamik des Modernisierungsprozesses in der Türkei. Ein weiterer wichtiger Teil der Präsentation waren die Entwicklungen im Bereich der Frauenrechte und der Gleichstellung der Geschlechter in der Türkei: der Anstieg der Bildungs- und Erwerbsbeteiligung von Frauen nach 1950. Die Stärkung der Frauenbewegung in den 1980er und 1990er Jahren. Rechtliche und institutionelle Regelungen in den 2000er Jahren. Die Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum und die Ausweitung ihrer Vertretungsbereiche. Diese Bewertungen haben einen wertvollen Beitrag zu dem Teil unseres Projekts geleistet, der sich mit dem Frauenbild und der Geschlechterpolitik befasst.

